Wissenschaftliche Betrachtung der Reifegradmodelle¹
– Hilfreiches Instrument zur Bestimmung der IST-Situation
– Sinnvolles Werkzeug zur Beurteilung des Fortschritts
– Absicherung der Qualitätsreife im Produktentstehungsprozess
Der Begriff „Reifegrad“ als Synonym für Entwicklungsstufen.
Standardisierte Umgebung und Vorgehensweise, die die Grundlagen für das erfolgreiche Abschließen eines Projektes darstellen.
Ein Reifegrad beschreibt den Entwicklungszustand eines Produkts (Bauteil / Baugruppe) oder eines Prozesses zu einem bestimmten Zeitpunkt.
Überblick

Eigenschaften
– Sicherstellung der Qualität
– Reduzierung von Risiken
– Optimierung von Ressourcen
– Transparenz der Bauteile und Baugruppen in der jeweiligen Prozessreife
Inhalte
Reifegrade zu einem Bauteil / Baugruppe lassen sich nicht sequenziell festlegen und benötigen eine parallele Zuordnung und deshalb teilen sich die Reifegrade auf in:
1. Verbauungsreife
2. Beschaffungsreife
3. Herstellungsprozessreife
4. Kostenreife
Ziele
Transparenz und abrufen der relevanten Bauteile und Baugruppen.
Messbarkeit des technischen Fortschritt von Modulen in Vor- und Serienentwicklungsprojekten sowie Entscheidungsgrundlage für den Bau von Musterstufen.
→ Keine Aussage auf die Qualität der jeweiligen Musterstufen.

Reifegradstufen
1. Bauteil
Bewertet wird die Reife am Bauteil, indem zu jeder Komponente / Baugruppe über den Produktentwicklungsprozess die jeweilige Reifegradstufe zugeordnet wird.
(Bottom-Up)
Musterstufen
2. Gerät
Für die Entscheidungsfindung, ob die Musterstufe gebaut werden kann, kann über die Produktstruktur der Reifegrad aller verwendeten Bauteile/Baugruppen ermittelt werden.
(Top-Down)
Traceability
3. Traceability
Zu jeder Musterstufe wird die Produktstruktur “eingefroren”, so das zu jedem Zeitpunkt
nachvollzogen werden kann, welche Bauteile/Baugruppen verbaut worden sind.
Einordnung von Reifegraden

Die Festlegung der Reifegrade erfolgt in SAP, wo sie auch für alle Beteiligten einsehbar sind. Darüber hinaus lassen sich spezifische Vorbedingungen, wie beispielsweise in einem Prüflos, für einzelne Werke hinterlegen, um deren besondere Anforderungen zu berücksichtigen.
¹ Wessing, Simon & Müller, Eckehard. „Produktion der Zukunft – Reifegradmodell als Analyseinstrument“. Zeitschrift für wirtschaftlichen Fabrikbetrieb, vol. 117, no. 6, 2022, pp. 410-414.